Alle lieben Waldemar in Herford!

Recht spontan habe ich mich am Freitag, dem 05.04.2024 auf den Weg nach Stedefreund bei Herford gemacht. – Und nordrhein-westfälische Gastlichkeit erlebt, die mir bereits am Eingang ein Lachen in`s Herz zaubern sollte.  Die gelungene Inszenierung der Komödie „Alle lieben Waldemar“ war ebenso lebendig wie tiefgründig. Denn die Frage, ob sich Soziales immer rechnen muss, schwingt unaufhörlich mit. So ist es wichtig, nicht mit erhobenem Zeigefinger an`s Werk zu gehen, sondern dann, wenn es sein muss, auch mal an scheinbar Normalem zu rütteln.

Wenn eine Krankenkasse unter Einsatz künstlicher Intelligenz versucht, die Alltagskompetenz längstmöglich zu erhalten um Pflegeheimkosten zu sparen dann klingt es schon skurril, wenn es dann doch etwas zu gut läuft: „Denen soll es gut gehen, aber doch nicht zu gut. Die werden uns hier noch hundert Jahre alt, und das will ja nun auch keiner.“

Und schon mischt sich in das laute Lachen des Publikums spätestens in den Pausen immer auch ein kleiner, aber gewollter Schreck („Stimmt. So ähnlich ist es wirklich…“).

All das zeigt: Lachen und nachdenken schließen einander nicht aus, und wenn eine Komödie ein probates Mittel zum Hinterfragen ist, warum nicht? – Ein schöner Abend!

B.S.